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Das Oluf Braren-Aquarell zog am 1. Weihnachtstag wieder in die St. Laurentii-Kirche ein
Es war so weit! Pünktlich zum Weihnachtsfest konnten die Restaurierungsarbeiten an dem Christus-Halbporträts, von Oluf Braren, dem Föhringer Maler in den 1820er Jahren nach einer Vorlage von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein gemalt, abgeschlossen werden.
Die Verbindung zu Tischbein, Galerist und Hofmaler des Herzogs von Oldenburg in Eutin, entstand durch einen Besuch von Braren 1819 bei seinem ehemaligen Schüler Nahmen Peter Matthiesen aus Hedehusum, der in Tischbeins Akademie zu dieser Zeit die Malerei erlernte. Eine Aussage von Tischbein über Braren soll gewesen sein: „Mein lieber, Sie sind originell, ohne es zu wollen – und Sie haben Ihren eigenen Kopf“.
Im Gottesdienst am ersten Weihnachtstag würdigte Pastor Dirk Jeß feierlich die Rückkehr des Bilds in die Kirche und der ehrenamtliche Pressebeauftragte Joachim Taege stellte das restaurierte Aquarell, den Künstler und die erforderliche Aufarbeitung der Gemeinde vor.
Der Christus ist ein Geschenk, das die St. Laurentii-Gemeinde vor einigen Jahren von einem Gemeindemitglied erhalten hat.
Zitat: „Wenn man das Bild unabhängig vom Standort anschaut, hat man das Gefühl, dass der Christus einen anschaut“, bemerkte Pastor Dirk Jeß während der Vorstellung.
„Und dann kamen Sie ins Spiel. Ohne Sie hätten wir das nicht geschafft“, so stellte er die im Gottesdienst anwesende Restauratorin Birgit Hölzer aus Midlum im Gottesdienst vor.
Zitat: „Ziel ist war es, das Bild kunsthistorisch wiederaufzuarbeiten, um die Originalsubstanz zu erhalten“, stellte Birgit Hölzer in Verbindung mit dem Abschluss ihrer Restaurierung heraus.
Die aufwendigen Arbeiten hatten sich über einen Zeitraum von drei Monaten hingezogen. Nach der Abhängung des durch einen Wasserschaden im rechten, oberen Bereich und durch Schimmelbildung im unteren, horizontalen Bereich geschädigten Bilds im September erfolgten die notwendigen Maßnahmen in der Restaurierungswerkstatt von Birgit Hölzer in Midlum.
Nach der Entrahmung konnte Hölzer erst den Gesamtumfang der akuten Schäden bewerten. Es stellten sich zunächst viele Fragen über die Beschaffenheit und die Schädigung des Werks des Dorfschullehrers und Laienmalers von Westerlandföhr.
Mit welchen Farben hatte Braren eigentlich gemalt? Welche Mineralien, die er in der Natur und am Strand suchte, hatte er für die Herstellung seiner Farben verwendet und daraus für sich eine eigene Kombination aus Aquarell und Tempera gefunden.
Welches Papier und in welcher Güte stand ihm in seiner Zeit für seine in Aquarell gefertigten Bilder zur Verfügung? Wieso ist das Untergrundpapier so zerschnitten und teilweise ersetzt worden? Fragen über Fragen, die es zu klären galt.
Zitat: „Mit diesen Fragen sieht mich Herr Braren jeden Tag an“, bemerkte Hölzer während der Restaurierungsarbeiten.
Aber da war auch noch im ersten Schritt die Beseitigung der Verschimmelung vorzunehmen. Die Abtragung auf der Oberfläche konnte in bewährter Technik und mehreren Arbeitsschritten erfolgen, um der Schädigung Einhalt zu gebieten.
Zitat: „Durch den Wassereinfall, der sich im unteren Bereich des Bilds sammelte, ist das Blatt arg in Mitleidenschaft gezogen worden“, so die Restauratorin bei der Analyse zur Beschaffenheit.
Aufgrund der fachmännischen Begutachtung der Spezialistin Hölzer konnten im mittleren, unteren Bereich Papierrisse und Papierkittungen festgestellt werden. Diese Fläche war bereits in früherer qualifiziert ausgebessert oder ersetzt worden. „War es Braren eventuell selbst, stellt sich die Restauratorin eine nicht zu klärende Frage!
Zitat: „Der Christus hat bereits eine große Restaurierung in früherer Zeit hinter sich“, so Birgit Hölzer nach der Bestandsaufnahme in ihrer Werkstatt.
Nach ihrer Bewertung ist es eine filigrane Arbeit gewesen, die mit bloßem Auge das ansatzlose Ausbessern und Ersetzen von Papiergrundlage und Farben nicht erkennen lässt.
Ebenso erschien der rechte Ärmel des Gewands übermalt und wohl im Original nicht abschließend ausgemalt gewesen zu sein.
Die Untersuchung der Gesichtsfläche lässt eine Vergrauung erkennen, die auf eine eiweißhaltige Substanz in den verwendeten Farben hinweist und den Schluss zulässt, dass dieser Bereich sehr alt und ursprünglich sein könnte.
Nicht zuletzt war eine Entscheidung in Abhängigkeit zur derzeitigen Beschaffenheit des Papiers, der Farben und der Schädigung des Aquarells zu treffen, mit welchen aktuell zur Verfügung stehenden Farbmaterialien die Retuschen vorgenommen werden konnten. Auch die Wasserbeständigkeit der Bildoberfläche musste bei der Festlegung der Vorgehensweise berücksichtigt werden.
Letztendlich viel unter anderem die Wahl zu Gunsten von Pastellkreiden aus, die für professionelle Arbeiten verwendet werden. Die Farbpalette setzte sich aus einer Vielzahl von Farbtönen aus dem Bestand der Restauratorin zusammen, um die originalen Aquarellfarben von Brarens Christus zu retuschieren.
Zitat: „Eine Bildsignatur lässt sich leider nicht feststellen, obwohl im unteren Bereich „seltsame“ schwarze Farbspuren sichtbar sind“, berichtet Hölzer über ihre Erkenntnis aus der Restaurierung.
„Eigentlich hat Braren ganz klein unter dem Bild sehr ordentlich und sorgfältig unterschrieben – nicht mit Farbe signiert. Aber ein solcher Malrand wäre, wenn er jemals vorhanden war, bereits früher abgeschnitten worden“, so die abschließende Einschätzung der Expertin.
Nach dem Gottesdienst nahm es wieder seinen Platz an der Westseite des Nordschiffs ein. Ein UV-Glas und Abstandshalter am Rahmen schützen es vor weiteren Schäden, sodass auch noch folgende Generationen sich daran erfreuen können.
Im Rahmen des Restaurierungsprojekts der Kirchengemeinde werden im kommenden Jahr zwei weitere historische Gemälde überarbeitet, die weitere umfangreiche Aufwendungen mit sich bringen. Wer sich für die Erhaltung des föhringer Kulturguts interessiert und dies mit einer Spende unterstützen möchte, erhält Informationen über das Kirchenbüro oder über die Internetseite der Gemeinde, www.st-laurentii.de/kontakt.
Zum Abschluss der Arbeiten wird es einen Vortrag von Birgit Hölzer in der St. Laurentii geben, in dem sie über Restaurierung der drei Gemälde berichten wird. Der Termin wird zu gegener Zeit noch bekannt gegeben.
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