„Die Insel ist zu klein, als dass man immer für sich bleiben sollte“, so Birke Buchhorn-Licht, Chorleiterin der „Feer Ladies“, Kirchenmusikerin und Organistin von St. Laurentii in Süderende, die mit diesen Worten schon eigentlich alles erklärt hatte. Denn mit diesem Gedanken im Kopf und im Herzen wurde sie bei den Chorleitern der anderen Inselkirchen vorstellig und rannte mit der Idee, gemeinsam ein Konzert zu geben, offene Türen ein.
„Da pacem“ (Gib Frieden) – Offensichtlich waren nicht nur die Musiker selbst begeistert von einem gemeinsamen Konzertnachmittag unter diesem Motto; die Zuhörer ließen keinen Platz frei in der St. Laurentii-Kirche, um den „Feer Ladies“ als Gastgebern, der Kantorei St. Nicolai (Leitung Martin Bruchwitz) und dem Singkreis St. Johannis (Leitung Jutta Hinrichsen in Vertretung für Birgit Wildemann) zu lauschen.
„Besser hätte man den Nachmittag nicht beginnen können“, kommentierte Buchhorn-Licht das von Martin Bruchwitz eingangs gespielte Orgelstück (Präludium, Fuge und Chaconne C-Dur von Dietrich Buxtehude), in dem sich ganz sonore Töne mit hohen abwechselten, lebhafte Passagen mit tragenden. Denn ebenso bunt und abwechselungsreich präsentierten sich die Chöre. Während in „Verleih uns Frieden“ nach Felix Mendelssohn Bartholdy oder in „Zogen einst fünf wilde Schwäne“ (nach einem Volkslied aus Litauen) allein die Frauenstimmen der „Feer Ladies“ erklangen, mischten sich sonore Männerstimmen des Singkreises St. Johannis und der Kantorei St. Nicolai unter Soprane und Alt. „Schweige, höre, neige deines Herzens Ohr“ (Renate Tholund für den Singkreis St. Johannis) oder „Deutsche Messe Teil II“ (Franz Schubert), vorgetragen von der Kantorei St. Nicolaii, begeisterten ebenso wie das Solo von Rüdiger Bechtel (Bass), der „Gott, Deine Kinder“ (aus Walt Disney´s „Der Glöckner von Notre Dame“) so überzeugend vortrug, dass das Publikum spontan applaudierte, obwohl es sich eigentlich den Applaus für das Ende aufheben wollte, um den Ablauf nicht zu stören.
Gespannt erwartet wurden „Verleih uns Frieden“ (Johann Hermann Schein) und „Da pacem Domine“ (Melchior Franck), denn zum Abschluss stellten sich alle drei Chöre gemeinsam im Altarraum auf, um die musikalische Friedensbotschaft nicht nur in die Zuhörergemeinde zu tragen, sondern aus den Kirchenmauern hinaus in die Welt.
Die Kollekte war deswegen auch für die Föhr-Amrumer Flüchtlingshilfe e.V. vorgesehen, um denjenigen zu helfen, für die „Da pacem“ mehr als ein Lied ist.