Von den 34 Kindern des evangelischen Kindergartens in Süderende sprechen 23 friesisch, acht friesisch und deutsch und drei Kinder ausschließlich deutsch zu Hause. Somit ist der „Jongensguard“ bilingual – oder sogar trilingual? Denn ein Knirps spreche eigentlich am liebsten platt, erzählt Enken Tholund, die zweimal wöchentlich mit den Kindern ausschließlich friesisch spricht. Sie teilt die Schar in kleine Gruppen ein, so dass sie auf Nicht-Muttersprachler besonders eingehen kann. Bilingual wird somit auch selbstverständlich ein Sommerfest gefeiert. Und selbstverständlich stand es diesjährig unter dem Motto „Fußball“. In einheitlichen Trikots mit dem aufgedruckten Logo „KiGa- EM 2016“ auf der Brust lief die kleine Mannschaft ein und präsentierte sich mit zwei Fußball-Liedern. Wie jeder zukunftsträchtige Verein gab es für die professionellen Schriftzüge auch einen Sponsor: Otto Brarens Vertrauen in die Nachwuchskicker ist so groß, dass er sich nicht lang bitten ließ.
Das Team um „Mannschaftskapitän“ und Kindergartenleiterin Nancy Bohn hatte noch Namen und Nummern auf den Rücken gebügelt, so dass einem Nachmittag rund um das runde Leder nichts mehr im Wege stand. Während Mamas und Omas es bei Selbstgebackenem etwas ruhiger angehen ließen, versuchte der Nachwuchs, auf alle möglichen Arten Bälle ins Tor zu befördern – pustend mit dem Mund, schnipsend mit dem Finger oder klassisch mit dem Fuß.
Gar nicht so einfach, diese Kegel umzuschießen, fand Tholund in einem Selbstversuch heraus und erleichterte die Bedingungen: „Do mut jam naier ran gung!“ (Dann dürft ihr näher heran gehen.) Und selbst das Wetter spielte mit, ein nicht ganz unwichtiger „Kumpel“.
„Ich kann schon ein Tor schießen.“ berichtet stolz eine kleine Ball-Fee. Und das ist beim Fußball doch die Hauptsache, oder?